a) persönliche Ebene:
Selbstdarstellung
Beispiel:
Sender :
a) "Ich bin verärgert. Ich bin beleidigt. Ich denke anders darüber."
b) "Ich hab es eilig."
c) "Mir ist fad."
d) "Ich fühle mich vernachlässigt. Ich muss alles allein machen. Ich
würde auch gerne fernsehen. Ich sorge mich um deine Gesundheit. Ich
langweile mich."
e) "Ich bin dir dein Auftreten neidig."
f) "Ich möchte meine Ruhe haben."
Der Empfänger beurteilt mich!
Jede Botschaft ist nicht nur Information allein! Sie liefert auch eine
Stellungnahme zur Definition zwischen sich und dem Empfänger. Mit
jeder Botschaft liefert man Informationen von sich selbst.
Auch wenn man das nicht will:
So möchte man die Verantwortung zur Stellungnahme nicht übernehmen und
verfasst mehrdeutige oder widersprüchliche Aussagen, um sie jederzeit
widerlegen zu können.
Man erlebt Prüfungsstress, weil man Angst hat, nicht mehr erwünscht zu
sein, Leistungsstress etc.
Durch Imponieren (positive Seiten hervorheben) oder Fassadentechnik
(negatives wird verdeckt, unauffällig) kann dieser Leistungsstress
umgangen werden. Dies führt jedoch immer zur einer Distanz, da das
Vertrauen zum Partner fehlt, was wiederum der andere spürt.
Die Fragen, die sich natürlich stellen sind:
- Warum soll ein Erwachsener sich einem anderen nicht öffnen?
- Wer hat das Recht mein Handeln sittlich zu bewerten?
- Welcher Mensch hat keinen Fehler?
- Ist ein Fehler als Schande anzusehen?
Der Partner kann auf meine Selbstdefinition folgendermaßen reagieren:
Bestätigen, wichtigster Teil der Kommunikation, Erhaltung des
Ich-Bewusstseins
verwerfen, bestätigt trotzdem das Ich
Existenz nicht wahrnehmen, gefürchtetste Form für den Betroffenen,
durch Beurteilen von Taten ohne Zusammenhang, selten kritisieren .....
Störung: Wenn jede Mitteilung auf Ihre Selbstoffenbarungsteile
analysiert wird.
Kontakt
Beispiel: Sender :
a) "Du akzeptierst mich nicht. Du lässt meine Argumente nicht gelten.
Du lässt mich nicht zu Wort kommen. Du hörst mir nicht zu. "
b) "Du fährst zu langsam."
c) "Du kümmerst dich nicht um mich."
d) "Du kannst Dich mehr um mich kümmern. Du kannst mir helfen. Du
kannst mich ablösen. Du kannst Dich mit mir unterhalten. Du sollst mir
meine Sorgen abnehmen."
e) "Du sollst Dich nicht über mich stellen."
f) "Du kannst mir nicht helfen."
Jede Nachricht legt fest:
1) wie der Sender den Empfänger sieht, dies betrifft, im wahrsten Sinn
des Wortes, den Empfänger.
2) wie der Sender die Beziehung definiert (Rollenverteilung). Sie
regelt damit auch die Beziehungssituation (aufbauen, behalten,
abbauen) zwischen den Gesprächspartnern.
Seitens des Senders kommt es zur Störung durch Herabsetzung oder
Bevormundung
Ursachen:
- Rolle wird nicht akzeptiert
- Differenz Rolle und Erwartungen an diese Rolle
- unsensibel
- erwarte, dass der andere was anderes von mir erwartet
- Seitens des Empfängers fehlt es bei Störungen an mangelnder
Sensibilität oder Überempfindlichkeit.
- Diese Störungen können durch Verwechslung der kommunikativen
mit der informellen Ebene zu Konflikten führen.
Störung: Beziehungsneutrale Mitteilungen werden als Stellungsnahme zur
Person empfunden. Sachliche Auseinandersetzung kann dadurch vermieden
werden.
b) funktionale Ebene:
Information:
Beispiel: Sender :
a) "Sie machen wohl einen Witz."
b) "Die Ampel ist grün."
c) "Es ist spät."
d) "Du siehst schon 2 Stunden fern."
e) "Was für ein toller Anzug."
f) "Es ist alles in Ordnung."
Informationen dienen der Beseitigung von Unwissenheit (= Unsicherheit)
und um Entscheidungen zu fällen (Ja - Nein = 1 Bit)
Es gilt nicht zu vergessen, dass Informationen Macht bedeuten. Das
kann zu selektiver Informationsweitergabe oder beleidigt sein bei
weniger Wissen führen.
Eine Information kann alle anderen Ebenen außer die Informationsebene
ansprechen
Beispiel: "Sie machen wohl einen Witz."
8 Bit pro Sekunde können verstanden werden, aber 60 Bit pro Sekunde
werden gesprochen!
Man vergesse nicht auf die - auch absichtlich herbeigeführte -
sokratische Differenz!
Unterscheide Wertung und Information.
Störung: Sachliche Auseinandersetzung, obwohl diese Ebene nicht
betroffen ist.
Appell
Beispiel: Sender :
a) "Nimm mich ernst."
b) "Gib Gas."
c) "Rede mit mir."
d) "Unternimm mit mir was. Hilf mir das Geschirr spülen."
e) "Hoffentlich ist dir diese Situation jetzt peinlich."
f) "Lass mich in Ruhe."
Jede Nachricht bedeutet eine Beeinflussung. Die Frage lautet daher:
Wem nützt es? Eine Botschaft besteht nicht aus der Information und
Selbstmitteilung allein!
Appelle können offen oder versteckt sein.
Möglich sind:
- Vormachen
- Konsequenzen vor Augen stellen
- Assoziationen stiften (klassische Konditionierung)
- Notwendigerweise können Appelle auch in der Gegenrichtung
erfolgen.
Ein paradoxer Appell ist ein Appell, dem man nur nachkommen kann,
indem man ihm nicht nachkommt (Beispiel: "Ich möchte, dass du das
freiwillig tust!").
Unklare Appelle können folgende Ursachen haben:
- weil man ihm das nicht zumutet
- weil man Angst vor Verantwortung hat
- weil man nichts von sich mitteilen möchte und sich vor einer
fremden Autorität versteckt
Appelle gegen die emotionale Empfindlichkeit sind sinnlos (Beispiel:
"sei freundlich").
Streit entsteht, wenn Information und Appell verwechselt werden.
Störung: Aus jeder Nachricht einen Appell erahnen, ohne die eigene
Person dazwischen zuschalten (zuvorkommend, bemutternd, der macht das
mit Absicht ...).
Die funktionale Ebene liefert die Daten, während die
persönliche Ebene anweist, wie die Daten zu verstehen sind.
Sachebene und Personenebene besitzen eine unterschiedliche Sprache.
Emotional gibt es kein Negativ, keine Logik, keine Abstraktion
emotionale Mitteilungen besitzen Doppeldeutigkeiten
Beispiele:
- Tränen: Wut - Freude
- geballte Faust: Drohung - Beherrschung
- Lachen: Sympathie - Verachtung
- Zurückhaltung: Takt - Gleichgültig
- emotional kann widersprüchlich mitteilen
- emotionale Inhalte können wahrscheinlich nur intuitiv gedeutet
werden
Die Sachebene besitzt kein ausreichendes Vokabular die Personenebene zu
definieren
emotionale Signale sind Beziehungsappelle und enthalten keinen Hinweis
Verhalten andeuten, aber nicht zu beenden, bedeutet emotional das
"Nein". (Beispiel: Hals präsentieren)
Beispiele:
- Ehemann schenkt plötzlich Blumen
- Erbleichen bei Schuldzuweisung
- logisch hergeleitete Gefühle beschreiben eine Wunschvorstellung
der spontanen Emotionalität
Varianten:
- Beide Partner sind sich inhaltlich und beziehungsmäßig einig
- Beide Partner sind sich inhaltlich uneinig, besitzen jedoch
trotzdem beziehungsmäßige Übereinstimmung
- Beide Partner sind sich inhaltlich einig, vertragen sich jedoch
nicht
Störungen können entweder innerhalb der Sprechebene oder durch
Verwechslung der Sprechebenen erfolgen.
Beispiel: Beziehungsproblem auf der Inhaltsstufe lösen: "Wenn du mich
liebst, würdest du das tun."
Sie erfolgen auch durch Übersetzungen von der Sachebene in die
emotionale und wenn beide sich auf einen Punkt beziehen (Ehevertrag).
Der Zwang Wahrnehmungen auf der Inhaltsstufe zu bezweifeln, um die
Beziehung nicht zu gefährden.
Beide Partner sind sich sowohl in der inhaltlichen Stufe als
beziehungsmäßig uneins.
Sachprobleme, die sich auf der Beziehungsebene auswirken
Ebenen, die nicht verstanden werden, werden durch eigene Fantasien
ergänzt!
Ist eine Sprechebene negativ, sollen die anderen drei positiv gehalten
werden.
Der Empfänger entscheidet, welchen Botschaftsanteil er hört! Nicht
auseinander setzbare Konflikte entstehen, wenn auf die konflikttragende
Ebene, mit der nicht konflikttragenden Ebene reagiert wird.
Beispiel: Um 22.00 Uhr bist Du zu Hause - Ich komm doch eh immer vor
22.00 Uhr! = Ping-Pong-Spiel!
Innerhalb und zwischen den Ebenen können die Botschaften unklar oder
widersprüchlich formuliert werden; zum Beispiel, um sich von der eigenen
Aussage zu distanzieren, um zu versuchen nicht zu kommunizieren, usw.
Sendet der Sender widersprüchliche Aussagen und ist der Empfänger vom
Sender abhängig, spricht man von einer Doppelbindung.
Beispiel Eltern - Kind: Selbständig - Abhängig
Wird die Sachebene durch Provokation verlassen, soll der Angegriffene
nur die emotionale Ebene des Angreifers beachten (verärgert, empört,
schüchtern). Die Lösung des Konfliktes erfolgt leichter, wenn man auf
die Selbstoffenbarung des Senders reagiert! Dabei wird versucht ich in
die Welt des Senders zu begeben (= Empathie). Solange diese Störung
nicht geklärt ist, wird die ursprüngliche Sachebene nicht wahrgenommen.